SchulClub erhält Auszeichnung „Helfer mit Herz“

„Willkommen im Club.“ Ob Schüler, Lehrer, Minister, Politiker, Unternehmer …, sie haben der Vereinigung ihre ganz persönliche Note verpasst. Es ist ein Club, der zu einer Hausnummer in Sachsen-Anhalt wurde: der Schulclub des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Wolfen. Eine Gemeinschaft, die wächst. In der Form sei dieser Schulclub wohl einmalig, meint Jörg Helbig nicht ohne Stolz. „Es ist  Teamarbeit“. Der 54-jährige muss es wissen, denn er ist der „Kapitän“ der ehrenamtlichen Mannschaft, die mittlerweile mehr als 100 Mitglieder zählt. Es handelt sich im einen Sport, der für die Fitness des oberen Körperdrittels zuständig ist. Köpfchen ist gefragt.

Die Schüler haben unglaubliche Talente
– Jörg Helbig

Helbig sei Teil des Teams, nicht mehr und nicht weniger, sagt der Vorsitzende des Schulclubs im MZ-Gespräch. „Die Schüler haben unglaubliche Talente“, freut sich der Lehrer, der sich auf Fächer wie Sport, Biologie, Wirtschaftslehre und Sozialkunde spezialisiert hat. Er selbst sieht sein Talent in der Organisation und Koordinierung einer Gemeinschaft, die 2002 ihren Ursprung fand. „Wir machen das alles mit Herzblut.“ Was alles? Podiumsdiskussionen, Vorlesungen, Bildungsmessen, Berufs- und Studienberatung und seit kurzem gibt es auch das Freizeitprojekt „Segeln macht Schule – für Toleranz, gegen Gewalt und Rechtsextremismus“. An der Marina auf dem Goitzschesee schaukeln bereits drei Boote auf dem Wasser, um die Segel zu setzen. Doch nicht nur Sport und Spaß stehen im Mittelpunkt dieses Projekts, sondern auch gemeinsam Hand gegen Vandalismus anzulegen, sich am Schutz der Natur zu beteiligen. „Wer sich gut kennt, der zerstört nicht“, sagt Jörg Helbig.

Die meisten kennen sich bereits seit Jahren. Und jene, die irgendwann einmal das Gymnasium verließen, haben dem Schulclub noch lange nicht den Rücken gekehrt. Es gibt viele ehemalige, die immer noch aktiv dabei sind, weiß Helbig zu berichten. Natürlich sei die Leitung des Schulclubs – der in Kürze als offiziell eingetragener Verein fungieren wird – auch mit viel Freizeit verbunden, erwähnt jener Mann, der als Fachbetreuer in Sachen Wirtschaft überall im Land Gymnasien besucht.

„Die Arbeit mit jungen Leuten finde ich toll“, plaudert er. Dankbarkeit, Gesten und manchmal auch ein Lächeln motivieren Helbig, Freizeit für den Schulclub zu opfern. Wobei er das keineswegs als Opfer ansieht. Das Ehrenamt mache einfach Spaß und sei mittlerweile aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. und Helbig blickt bereits in die nahe Zukunft. Der Schulclub wolle sich auch für andere Schulen im Altkreis Bitterfeld öffnen. Das betrachtet Helbig auch als neue Herausforderung. Der Club biete jungen Menschen Anerkennung, und sie können sich hier selbst verwirklichen, macht der Gossaer deutlich. Es sei eine Verknüpfung zwischen Politik, Wirtschaft, Lehrerschaft und Schülern – die etwas ganz Besonderes sei.

Helbig blickt optimistisch in die Zukunft und hat auch, was die Jugend angeht, ein gutes Gefühl. Sie hier in der Region zu halten, ein Heimatgefühl zu vermitteln, der Schulclub ist auf dem richtigen Weg, ist sich Helbig sicher.

 

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 11.07.2007
Autorin: Sylvia Czajka